PresseBerichte
Eisen trifft Emotionen: JUMP and DANCE! aus der Rodgau Zeitung vom 05. Oktober 2024
Rodgau (RZ) Friedhelm Meinaß, bekannter Bildender Künstler aus Rodgau und Harald Hertel, renommierter Künstler aus der geschichtsträchtigen Karolingerstadt Lorsch in Hessen beheimatet, sind seit langem befreundet und tauschen Ideen und Vorstellungen aus. Oft schon dachten sie darüber nach, wie zwei völlig gegensätzlich arbeitende Künstler ein gemeinsames Projekt starten könnten.
Hertel, virtuos und stilischer unterwegs in Sachen Stahl und konkreter Darstellung, brachte gewichtige Argumente in die Diskussion ein. Als Künstler, der Bezüge zu klassischer und moderner Kunst in beeindruckender Weise verbindet, der Yves Klein oder Robert Müller bildnerisch mühelos zitieren kann, schuf Hertel seine eigene Ausdruckswelt. Als freier und in europäischen Hochschulen und Universitäten arbeitender Künstler mit Lehraufträgen, arbeitet er emotional, bringt Farbe auf Objekte, gestaltet Skulpturen optisch losgelöst von statischen Vorgaben oder Überlegungen. Er war schon seit langem beeindruckt von der künstlerischen Kraft, die Hertel in seinen Objekten zum Ausdruck bringt. Besonders geistreich ist er von seinen konkret gestalteten Stahlarbeiten und den scheinbar mechanischen Umständen begeistert.
So entstand die Zusammenarbeit beider Künstler an dem Startpunkt einer gemeinsamen Idee und an deren Ziel. Der Künstler Harald Hertel sagte: „Ich möchte wieder einmal ein springendes Objekt bauen, das in seiner Leichtigkeit springen kann. Und tanzen!“ Hertel schuf eine Skulptur, die seiner Hoffnung Ausdruck gab. Eine Skulptur, die aus sich selbst heraussprang. Aber noch war er unzufrieden.
„Ich brauche Hoffnung, ich will Freude, ich will leben!“ Er bereit sich mit seinem Künstlerkollegen Friedhelm Meinaß. Meinaß übernahm die Skulptur und fasste sie neu:
Er gab ihr in seiner impulsiv direkten und fröhlichen Art und veränderte sie dabei mit Emotion. Und während Hertel seine Idee antrat, wuchs die Skulptur zur künstlerischen Freiheit empor. Das Schwermetall bewegt sich tatsächlich mittels verborgenem, aufziehbarem Federwerk. Es kommt in Schwung, in Drehung, ja zum Tanzen. Eine Spieluhr erklingt. „Künstlerische Konventionen waren uns beiden schon immer fremd. Wir folgen der Eingebung!“
So äußern sich Beide übereinstimmend. Und nun, wie ein Crescendo der Kunst: dem Betrachter wird die Skulptur von allen Seiten vorgetanzt. Wie eine Metapher zelebriert die tanzende Figur die Befreiung von der körperlichen Beeinträchtigung. Und so dreht sich und tanzt das bemalte Eisen zu Tschaikowskis Schwanensee.
Der kleine flache Sockel erinnert an den See, auf dem die Schwäne tanzen. Ja, die Kunst ist frei und sie befreit!
Dieses und weitere Objekte der Zusammenarbeit werden vorgestellt auf der RODGAU ART 24, vom 25. bis 27. Oktober.